Wilfried Hiller
Hiller schreibt in Griechenland an DAVID
Zur Zeit ist Wilfried Hiller zusammen mit seiner Frau Elisabet Woska in seinem Studio in Griechenland, um sich einem neuen, faszinierenden Thema für das Musiktheater zu widmen: DAVID. Hiller gibt während einer kreativen Schaffenspause am Strand der kleinen griechischen Insel Fourni einen Einblick in seine Arbeit.
Was ist für Sie das Faszinierende an DAVID?
Das Faszinierende an David ist, dass er der erste Musiker der Weltgeschichte war. Alles, was in der damaligen Zeit entstanden ist – musikalisch wie dichterisch – hat man ihm sozusagen „zugeschoben“. Die Biografie von König David ist so aufregend, dass ich großen Respekt davor habe, diese für die Musiktheater-Bühne zu übersetzen.
Wer schreibt das Libretto für DAVID?
Ich habe das Glück, dass ich – neben meiner langjährigen dramaturgischen Mitarbeiterin Elisabet Woska - einen ganz phänomenalen Dramaturgen und Librettisten an meiner Seite habe, Stefan Ark Nitsche – er ist Regionalbischof von Nürnberg. Nitsche hat für mich ein Buch geschrieben, bei dem ich beim ersten Lesen sofort Bilder, Akkorde, Klänge und Melodiefolgen gesehen habe – so ein wunderbares Erlebnis habe ich schon sehr lange nicht mehr gehabt.
Wie weit sind Sie im Entwicklungsprozess des Werks?
Ich habe vor zwei Tagen die Musik durchgespielt, die ich in den letzten 14 Tagen hier auf der Insel geschrieben habe, und habe erschrocken festgestellt, dass es bereits 41 Minuten Musik sind – so schnell bin ich noch bei keinem früheren Werk vorangekommen.
Inspiriert Sie – wie bei vielen Werken, die Sie in Ihrem Studio in Fourni geschrieben haben - die Einsamkeit der griechischen Insel?
Natürlich, nirgendwo gelingt es mir so gut wie hier, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Es gibt darüber hinaus auch einen griechischen Bezug in DAVID, nachdem ich vom ersten bekannten griechischen Musiker, Orpheus, viele Elemente in David hineinprojeziere – und so vermischt sich in diesem Werk griechisches und jüdisches Gedankengut.